Afrikas Lächeln - 12 -
Die Stimmung hat den Nullpunkt erreicht

Das Sammeln zwischenmenschlicher Erfahrungen und die Durchführung bemerkenswerter musikalischer Experimente waren die eine Sache, doch was war aus den Zielen geworden, tropische Riesenkäfer zu suchen und spektakuläre Fotos zu schießen? Im Hinblick auf die bis zu diesem Zeitpunkt ausgesprochen mickrigen Erfolge auf diesen Gebieten, waren wir mit unserer Motivation auf dem absoluten Nullpunkt angelangt. Gegenseitige Aufmunterungsversuche zogen schon längst nicht mehr. Ebensowenig wie Vorwürfe und gewisse moralische Erpressungsversuche. Für jeden zaghaften Versuch, einen neuerlichen Anlauf zu starten, hatten wir abwechselnd die perfekten Ausreden parat.

Zu heiß. Zu schlechte Sichtverhältnisse. Zu feucht. Sämtliche klimatische Unwirtlichkeiten mußten als Begründungen herhalten, sich keineswegs unmenschlichen Strapazen aussetzen zu können, denen obendrein ohnedies wenig Erfolg beschert sein würde. Waren die Witterungsverhältnisse ausnahmsweise einmal weniger kontraproduktiv, hatte mit Sicherheit einer von uns noch die eine oder andere körperliche Unzulänglichkeit als Hinderungsgrund auf Lager. War es nun die glaubwürdigere Magen-Darm-Erkrankung, war es der weniger ehrliche leise Anflug von Erkältung, den einem die Klimaanlage im Hotel angeblich beschert hatte oder war es der zweifelsfrei vorhandene Kater aufgrund des frustbegründeten Saufgelages in der vorangehenden Nacht, für gut eine Woche unternahmen wir nicht den geringsten Anlauf zu weiteren Expeditionen.

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