Die Stimmung hat den Nullpunkt erreicht
Das Sammeln zwischenmenschlicher Erfahrungen und die Durchführung bemerkenswerter musikalischer
Experimente waren die eine Sache, doch was war aus den Zielen geworden, tropische Riesenkäfer zu
suchen und spektakuläre Fotos zu schießen? Im Hinblick auf die bis zu diesem Zeitpunkt
ausgesprochen mickrigen Erfolge auf diesen Gebieten, waren wir mit unserer Motivation auf dem absoluten
Nullpunkt angelangt. Gegenseitige Aufmunterungsversuche zogen schon längst nicht mehr. Ebensowenig
wie Vorwürfe und gewisse moralische Erpressungsversuche. Für jeden zaghaften Versuch, einen
neuerlichen Anlauf zu starten, hatten wir abwechselnd die perfekten Ausreden parat.
Zu heiß.
Zu schlechte Sichtverhältnisse. Zu feucht. Sämtliche klimatische Unwirtlichkeiten mußten
als Begründungen herhalten, sich keineswegs unmenschlichen Strapazen aussetzen zu können, denen
obendrein ohnedies wenig Erfolg beschert sein würde. Waren die Witterungsverhältnisse ausnahmsweise
einmal weniger kontraproduktiv, hatte mit Sicherheit einer von uns noch die eine oder andere körperliche
Unzulänglichkeit als Hinderungsgrund auf Lager. War es nun die glaubwürdigere Magen-Darm-Erkrankung,
war es der weniger ehrliche leise Anflug von Erkältung, den einem die Klimaanlage im Hotel angeblich
beschert hatte oder war es der zweifelsfrei vorhandene Kater aufgrund des frustbegründeten Saufgelages
in der vorangehenden Nacht, für gut eine Woche unternahmen wir nicht den geringsten Anlauf zu weiteren
Expeditionen.