Afrikas Lächeln - 13 -
Ein Pfahlbaudorf als Kassenknüller

Unter Aufbringung aller Kraftreserven besichtigten wir nach diesem Tief zuerst die Krokodilfarm von Assini und dann das Pfahlbaudorf "Ile de Tiégba", das etwa 100 Kilometer westlich von Abidjan inmitten einer Lagune errichtet wurde und ausschließlich mit einer um ein Vielfaches überteuerten, gemieteten Piroge erreichbar ist. Die einstigen Erbauer hatten sich zu Zeiten gröberer Scharmützel am Festland entschlossen, sich aus den lästigen Reibereien herauszuhalten und waren kurzerhand auf die nahegelegene, kleine Insel übersiedelt. Die überwältigende landschaftliche Lage des Pfahlbaudorfes vermag jedoch nicht darüber hinwegzutäuschen, daß der karge, noch verbliebene Rest der Nachfahren ursprünglicher Siedler seinen Lebensunterhalt durch die Perfektionierung des charmanten Abzockens von Touristen bestreitet.

Diejenigen Fischer, die dazumals mit ihren Familien nach Tiégba gezogen waren, um ihr Leben zu retten und Frieden zu finden, haben diese die Insel längst wieder verlassen und sind zum Festland zurückgekehrt. Übrig geblieben ist die perfekte Inszenierung einer vermutlich nie dagewesenen Idylle und Lebensqualität als Entertainment für ausländische Besucher.

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