Afrikas Lächeln - 2 -
Jede Menge Überraschungen

Nun, es wäre der Wirklichkeit wahrlich nicht leicht gefallen, in einem noch krasseren Gegensatz zu unseren Träumen und Vorstellungen stehen zu können, als sie es uns zumutete. Ich lernte auf diesen Reisen einen an sich liebenswerten Käfersammler kennen, dessen gerunzelte Stirnfalten nicht mehr in der Lage waren, mit dem vorhandenen Platz in seinem Gesicht auszukommen. Michael wollte einfach nicht wahrhaben, daß all die Objekte seiner Begierde nicht in den leicht zugänglichen Parkanlagen auf ansehnlichen Tropenpflanzen nur darauf warteten, gepflückt zu werden. Unzählige Druckwerke hatten die Käfergewohnheiten genauso beschrieben.

Michael lernte eine sonst kaum aus der Ruhe zu bringende Fotografin kennen, deren sonniges Gemüt sich im selben Ausmaß verschleierte wie die Lichtverhältnisse in den tropischen Regionen und deren Feuchtigkeit in ihren Augen sich mit der auf ihren schwitzenden Kameralinsen ritterte. Uns beiden, Michael und mir, war in all diesen Wochen das Gefühl gemein, in einer Welt gelandet zu sein, von der wir absolut keine Ahnung hatten, und in der es uns anfangs sehr schwer fiel, sogar die alltäglichsten Handlungen ohne gröbere Probleme zu bewältigen.

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