Afrikas Lächeln - 21 -


Wir trafen Ralph Kadel in einem winzigen Pub auf der staubigen Einfahrtsstraße nach San Pedro. Wir folgten seiner gastfreundlichen Einladung, die Nacht vor der Abfahrt in den Busch in seiner Dienstvilla zu verbringen. Es war einer dieser Goldenen Käfige, abgegrenzt von einer meterhohen Betonmauer und eisern bewacht von einem ehrfurchteinflößenden Afrikaner. Auf die Frage, ob diese Abschirmung wirklich nötig sei, erzählte er uns die Geschichte einer weißen Frau, die sich erst zwei Wochen vor unserer Ankunft zugetragen hatte, und die nur zwei Häuserblocks von ihm entfernt gelebt hatte. Sie war in ihrer Villa überfallen, ausgeraubt und schlußendlich ermordet worden. "Sonst noch Fragen?" meinte er. Nicht eine.

Ein wenig europäische Dekadenz

Wir verbrachten den Abend mit Ralph, Annette und Klaus in einer Maquis im Vergnügungsviertel von San Pedro und schlürften französischen Champagner, der ihnen vom Silvesterfest übriggeblieben war. Die Szenerie war leicht dekadent und erinnerte ein wenig an Werner Herzogs "Fitzcaraldo".

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