Afrikas Lächeln - 23 -
Eine Geiselspinne als Willkommensgruß

Ich war noch nicht zur Gänze über die Schwelle der Hütte getreten, als mein Blick an einem Spinnentier hängenblieb, das mit seinen unvergleichlichen Ausmaßen einen nicht zu verachtenden Teil der gegenüberliegenden Wandfläche in Beschlag nahm. Ich versuchte krampfhaft, meine aufkeimende Arachnophobie niederzukämpfen, hatte jedoch offensichtlich den einen oder anderen Schreckenslaut nicht wirkungsvoll genug unterdrücken können. Michael stand plötzlich hinter mir und fragte: "Was ist denn los?" "Sieh mal dort...", stammelte ich und deutete auf das unappetitliche Getier.

Mit einem Laut der Bewunderung näherte er sich der inklusive aller Extremitäten etwa 20 Zentimeter großen Spinne und meinte ehrfurchtsvoll: "Na bravo, die ist mir aber auch nicht ganz egal." Dann wandte er sich wieder mir zu und meinte leise: "Ich gebe Dir einen gute Rat: Bleib genau dort stehen, wo Du bist, und sieh Dich nicht um." "Warum?" fragte ich ahnungslos. "Weil Du dann all die anderen von ihnen nicht siehst, die an der übrigen Wand und am Dach sitzen", war die niederschmetternde Botschaft. Das war eindeutig zuviel für mich. Ich machte kehrt und lief zu Klaus. "Du, Klaus, bitte komm einmal kurz mit in unsere Hütte. Wir haben da eine Spinne, die wirklich wahnsinnig groß ist. Sieh Dir das mal bitte an". Klaus lächelte und folgte mir mit hämischem Interesse.

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