Der Berg und die Hoffnung auf ein tolles Foto
Nach insgesamt zehn Stunden anstrengendstem Fußmarsch waren wir endlich in der Nähe des Buschcamps
angelangt. Nun galt es noch, den 400 Meter hohen Mount Nienokoue zu besteigen. Ich war erledigt und verspürte
aufgrund der Hitze und der Anstrengung, die wir bereits hinter uns hatte, einen leisen Anflug von Kopfschmerz.
Ich rechnete damit, daß die Bergtour nicht zu meiner Genesung beitragen würde. Michael hingegen packte
der Ehrgeiz des österreichischen Alpinisten. Er war stinksauer, weil wir bislang nicht einen einzigen
Käfer zu Gesicht bekommen hatten. Nun versuchte er seine aufgestaute Wut dadurch abzubauen, indem er sich
in den Kopf gesetzt hatte, Leon konditionsmäßig am Berg abzuhängen. Er sollte seine Genugtuung
bekommen. Für mich hingegen wurde der Berg in jeder Hinsicht zum Debakel.
Nach etwa 20 Minuten hatten wir
erst 50 Meter Aufstieg hinter uns und immer noch waren wir nicht über die Waldgrenze gekommen. Ich hatte
das Gefühl, mein Kopf könnte jeden Augenblick explodieren. Die enorme Anstrengung bei 35 Grad Celsius
und 100 Prozent Luftfeuchtigkeit war einfach zuviel für mich. Das mußte ich mir eingestehen. Dennoch
ging ich weiter. Das einzige was ich noch wollte, war ein ganz besonderes Foto. Dann hatte sich die Anstrengung
gelohnt.