Ich bildete
mir ein, im Lichtkegel der schwachen Petroleumlampe grüne Mambas und Gabunvipern vom Strohdach unserer
Hütte baumeln zu sehen. und mir fiel ein, was uns Leon geraten hatte, falls eine von ihnen sich an uns
vergreifen würde. "Du hast dann zwei Möglichkeiten", hatte er gesagt, "entweder du
verhältst dich ganz ruhig und wartest auf einen guten Arzt, dann dauert es etwa eine Stunde, bis du tot
bist. Oder du zappelst wie wild herum, dann hast du's in einer halben Stunde hinter dir." Die Aussichten
klangen berauschend. Zumal ich mich daran erinnerte, daß er ganz nebenbei erwähnt hatte, daß
der nächste Arzt vom Basiscamp sechs Stunden Autofahrt entfernt war. Im Falle des Falles hatten wir also
nicht die geringsten Chancen, egal zu welcher Verhaltensweise wir uns auch entschließen würden.
Bei Tageslicht sieht alles anders aus
Natürlich geschah überhaupt nichts. Als wir am nächsten Morgen erwachten, sah das Buschcamp
schon viel freundlicher aus. Eigentlich war es ein ausgesprochen gemütliches Plätzchen und hatte
im Schein der glänzenden Sonne, die stellenweise ihren Weg durch die Zweige fand, wirklich überhaupt
nichts Bedrohliches an sich.