Afrikas Lächeln - 4 -
Yamoussoukro - Viel Schein um nichts

Die ersten Tage verbrachten wir in der Zweieinhalb- Millionen- Einwohner- Stadt Abidjan, die an ihrer Größe und ihrem Stellenwert gemessen eigentlich die Hauptstadt des Landes sein müßte. Wenn da nicht Félix Houphouet-Boigny gewesen wäre, der alles überstrahlende Staatspräsident, der es einfach passender gefunden hatte, Anfang der Achtzigerjahre sein Heimatdorf, Yamoussoukro, zur Hauptstadt zu machen. Fortan fristete das 250 Kilometer im Landesinneren gelegene Dorf am übergang vom Regenwaldgürtel zur Savanne ein Dasein in herzerfrischender Nichtbeachtung und ist mit nicht einmal mehr 40.000 Einwohnern heute nahezu in seinen Anfangsstatus zurückgetümpelt.

Und das obwohl der gute Patriarch sich redlich abgemüht hatte, seinem Geburtsort Glanz und Glorie zu verleihen. Er ließ das Dorf mit achtspurigen Autostraßen bepflastern, die in ihrer Breite Pariser Prachtboulevards in den Schatten stellen und deren Netz aus der Luft betrachtet die Grundrisse des gesamten Landes nachempfinden. Houphouet träumte von einer gigantischen Zentrale seiner Macht und ließ Regierungsgebäude, das größte und luxuriöseste Hotel der Elfenbeinküste, das "Président", einen Großflughafen und Wohnhäuser errichten, die 500.000 Menschen Platz bieten sollten.

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