Afrikas Lächeln - 8 -
Quälende Selbstzweifel

Der Ausflug in den Banco-Nationalpark zeigte uns, wie nahe Glück und Leid der Käfer- und Fotojäger beeinander liegen. Während ich befriedigt durch die gelungenen Schnappschüsse bei der öffentlichen Wäscherei freudig und frohen Mutes durch den Nationalpark schlenderte, torkelte Michael, geschwächt durch eine quälende Magenverstimmung und die magere Käferausbeute zunehmend lustlos durch den heißen, feuchten Regenwald. Der Besuch des Parc National du Banco eröffnete die erste Runde des großen Rätselratens, woran es liegen könnte, daß unserer Jagd nach Goliathkäfern und bunten Pracht- und Bockkäfern nicht der Erfolg beschieden war, den wir uns erträumt hatten.

Wo waren die Käfer bloß, wenn nicht im Regenwald? Fragen über Fragen. Lag es an der Nähe zur Großstadt? Lag es an der Region überhaupt - zumindest hatten wir Yamoussoukro und die dort eher steppenähnliche Umgebung für mangelnde Insektenpopulationen zur Verantwortung gezogen. Konnte es vielleicht sogar an der Jahreszeit liegen? Die ersten Selbstzweifel keimten in uns auf. Hatten wir uns zu wenig gut informiert. Galten am äquator etwa gar andere Gesetzmäßigkeiten als in Europa, wo das Geheimnis des Erfolges einfach auf den Punkt zu bringen ist: sonnig und heiß ist gleich Käfer. Den ersten Selbstzweifeln folgten die ersten, zaghaften Schuldzuweisungen. Wer hatte da was nicht gründlich genug recherchiert?

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