Afrikas Lächeln - 9 -
Niederschmetternde Gewißheit

Kleinere Spaziergänge in die Ananas- und Bananenplantagen der näheren Umgebung Abidjans verliefen ebenso ergebnislos wie der Besuch des alten botanischen Gartens von Bingerville, einer kleinen Stadt, 15 Kilometer östlich von Abidjan mit streckenweise beeindruckenden architektonischen Bauwerken aus der alten französischen Kolonialzeit. Die ganze schreckliche Wahrheit traf uns in Person eines Botanikstudenten, der uns durch den Park geleitete. Auf unsere Frage, wie es sich mit dem Schädlingsbefall verhielte, antwortete er mit jenem seligen, milden Lächeln, das den Afrikanern zu eigen ist, wenn dämliche Weiße noch dämlichere Fragen stellen: "Doch, wir haben da selbstverständlich mit großen Problemen zu kämpfen, speziell mit Borkenkäfern. Doch glücklicherweise ist jetzt absolut nicht ihre Saison."

Die Botschaft, daß sämtliche Insekten dem Park mit Vorliebe im Dezember zu Leibe rücken, nahmen wir mit versteinerten Mienen entgegen. Gewiß war eines: sie würden es ganz bestimmt nicht im März tun. Sie tun es niemals im März. Daß wir den an sich schönen Pflanzengarten in wenig liebevoller Erinnerung behielten, lag sowohl an dieser niederschmetternden Nachricht als auch an der Handvoll Flöhe, die sich quietschvergnügt auf uns tummelte und in unser nächstes Etappenziel, nach Grand Bassam chauffieren ließ.

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